Konzept
Um aus den vorhandenen Strukturen beim SC Red Star Penzing einen nachhaltigen Fortschritt bzw. Erfolg mit der Mannschaft zu erzielen, ist es notwendig, von Beginn an, möglichst klare Konzepte und Zielsetzungen zu verankern. Solche Konzepte klingen meistens ziemlich toll und hochtrabend, doch aus verschiedensten Gründen ist die Umsetzung nicht immer einfach. Und genau dort liegt es speziell beim Trainer, praktikable Wege zu finden, mit denen er seine Konzeption zufriedenstellend, je nachdem wie es die äußeren Einflüsse auf die Mannschaft zulassen, bewerkstelligen kann.
Ich unterscheide grundsätzlich zwischen zwei wichtigen Bereichen; dem sportlichen Bereich und dem pädagogischen Bereich. Das Eine wird nicht ohne dem Anderen funktionieren. Meine Idee zu diesen Bereichen möchte ich im Folgenden grob wiedergeben:
SPORTLICHES KONZEPT
Durch zeitgemäße und motivierende Trainingsmethoden versuchen wir den Spielern nicht nur Spaß am Fußballsport zu vermitteln, sondern vor allem auch eine effiziente fußballspezifische Ausbildung mit auf den Weg zu geben.
Es werden über einen gewissen Zeitraum gezielt Trainingsschwerpunkte gesetzt um durch angemessene Wiederholungen und entsprechende Methodik optimale Trainingsfortschritte zu erzielen. Unsere Lerneinheiten sind stets systematisch gegliedert und beinhalten grundsätzlich Übungen und Spielformen samt Variationen, um das angesteuerte technisch-taktische Spielelement der Schwerpunktsetzung hervorzuheben.
Große Beachtung findet hierbei das Trainieren in kleineren Gruppen bzw. die Organisationsform dahingehend, jedem einzelnen Spieler möglichst viele Aktionen/Ballkontakte zu ermöglichen, womit allen Spielern hohe Motivation und bestmögliche Lernerfolge garantiert werden soll.
Auch wenn mit dem voranschreitenden Alter der Spieler der konditionellen Komponente langsam aber sicher mehr Platz in den Planungen eingeräumt wird, bleibt der Ball stets im Mittelpunkt des Trainings. Veraltete, demotivierende Methoden (monotones, geradliniges Laufen ohne Ball, Trainieren mit Zusatzgewichten, etc.) gehören der Vergangenheit an und werden durch moderne, altersgemäße, fußballspezifische Übungen abgelöst.
Nicht nur die Trainingspraxis ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit, auch die Theorie bedarf unserer Aufmerksamkeit. Die Spieler werden durch Fragestellungen und Anknüpfungen an Vorwissen dazu angeregt, sich selbst aktiv am Lernprozess einzubinden. Die wichtigsten taktischen Verhaltensweisen werden in Form von aussagekräftigen Merkregeln und Leitsätzen aufgezeigt und gelernt. Der Einsatz verschiedener Medien zur Visualisierung bringt hierbei nach unserer Erfahrung vor allem bei jungen Spielern erhebliche Vorteile.
Als Trainer möchten wir nicht nur das sportliche Talent, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung und die individuelle Kreativität des Spielers fördern (siehe dazu auch das pädagogische Konzept).
Konkret sind folgende allgemeine Schwerpunkte für uns von vorrangiger Wichtigkeit:
- Vertiefung der Grundtechniken (Passspiel, Ballmitnahme, Torschuss, Kopfballspiel, Dribbling, Ballkontrolle,…)
- Beidbeinigkeit
- Prinzipien der Abwehr (siehe auch spezielle Schwerpunkte)
- Prinzipien des Angriffs (kontinuierlicher Spielaufbau, Tiefen- und Breitenstaffelung, Anbieten, Freilaufen, Raumschaffen, 1:1 offensiv)
- Standardsituationen
- Förderung koordinativer Fähigkeiten
Im Speziellen wollen wir uns für das Spiel auf Großfeld ab U13 ein modernes Defensivkonzept erarbeiten. Ballorientiertes Verteidigen mit raumdeckender Viererkette wird heutzutage in nahezu jeder Kampfmannschaft praktiziert und muss daher unbedingt in die Ausbildung unserer Nachwuchsspieler einfließen. Bei dieser Mannschaftstaktik müssen alle Spieler im Kollektiv agieren; durch Verschieben des kompakten Mannschaftsblockes in Richtung des Balles (ballorientiert) werden Überzahlsituationen in Ballnähe geschaffen. Die Staffelung, Absicherung und das Zweikampfverhalten (Druck gegen den Ball) erfordern jede Menge Übung und vor allem die richtigen methodischen Lernschritte.
Wir setzen dazu grob folgende spezielle Schwerpunkte:
- Individualtaktik (1:1 defensiv im Zentrum/am Flügel, „Stellen des Gegenspielers“)
- Gruppentaktik (Verteidigen zu Zweit, zu Dritt und zu Viert in Gleichzahl, Überzahl und Unterzahl)
- Mannschaftstaktik (Spielsystem 4-4-2, Verschieben, Umschalten)
PÄDAGOGISCHES KONZEPT
Für mich persönlich stehen ganz besonders der Spaß und die Freude am Trainieren und Spielen im Vordergrund, denn alles was man gerne macht, in einer positiven, freudvollen Atmosphäre, macht man auch gut!
Der Trainer soll nicht nur ein Trainer sein, sondern auch ein Freund und eine Vertrauensperson, der zur ganzheitlichen Persönlichkeitsförderung des Spielers betragen möchte. Das bedeutet, dass wir nicht nur auf die fußballerische Ausbildung schauen, sondern auch andere, wichtige Werte für das Leben vermitteln wollen. Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt jedem Menschen gegenüber. Wir sind stolz und identifizieren uns mit unserem Verein, aber wir respektieren alle Anderen!
Außer diesen obgenannten grundlegenden Moralvorstellungen ist es wichtig, sich ein gemeinsames Ziel zu setzen. Die Spieler und der Trainer arbeiten dann zusammen als Team daran, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Die Spieler müssen sich auch bewusst werden, dass sie dabei auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung entwickeln müssen und eine Verpflichtung gegenüber dem Team haben. Damit wird auch insbesondere das „Wir“- Gefühl gestärkt.
Natürlich muss man bei allem Spaß auch angemessene Verhaltensregeln aufstellen. Auch wenn Regeln oft als unangenehme Einschränkung empfunden werden, brauchen die Spieler diese Grenzen und strukturierte Abläufe um sich beim Verein geborgen zu fühlen.
Der Begriff „Disziplin“ steht für sehr Vieles und ist eine absolute Grundvoraussetzung für ein gemeinsames Miteinander.
Werden unsere Regeln gebrochen, ist es notwendig, Konsequenzen folgen zu lassen, wobei es aber sehr wichtig ist, dem betroffenen Spieler bewusst zu machen, warum die Maßnahme erfolgt und welchen Zweck man damit verfolgt. Dies ist ausschließlich dazu gedacht, um dem Spieler selbst und der Mannschaft für die Zukunft zu helfen. Von den Eltern erwarten wir, eventuell in Rücksprache mit dem Trainer oder der Jugendleitung, unsere erzieherischen Maßnahmen zu unterstützen.
Weiters legen wir Wert auf:
- keinen unverhältnismäßig hohen Leistungsdruck, denn Fehler können und müssen sogar passieren, um aus ihnen zu lernen. Durch Loben und positive Lösungsansätze erreicht man mehr, als mit negativer Kritik oder Vergangenheitscoaching
- soziale Integration
- richtiges Verarbeiten von Siegen und auch Niederlagen
- Einbeziehen der Eltern mit Maß und Ziel, aber auch für die Eltern gilt: Fairness, Toleranz und Respekt! Angemessenes, faires Verhalten gegenüber anderen Teams, anderen Eltern und dem Schiedsrichter! Die Arbeit und Entscheidungen des Trainers respektieren und akzeptieren!
- Verbesserung des Zusammenhalts durch gemeinsame Aktivitäten und Teambuildingmaßnahmen
Abschließend wünsche ich uns allen viel Erfolg und gutes Gelingen in der Umsetzung, denn man darf eines nie vergessen: wir alle, ob Trainer, Spieler oder Angehörige, wir haben dasselbe Ziel - eine erfolgreiche Mannschaft des SC Red Star - Penzing Jahrgang 1999!